Samstag, 19. September 2020

13. September 2020 - 1. Hochzeitstag

Letzten Sonntag war unser erster Hochzeitstag.

Liebste, Schatz, liebe Elke

Wir sollten getrost sein in unsere Fundamente, unsere Plus-Ultra-Qualitäten und nicht zuletzt in unsere Brillanz. Wir sind nicht zuletzt wegen Dir über uns hinausgewachsen, haben gelebt und geliebt und so manches vollbracht. Unseren Reichtum tragen wir in uns, im Gleichklang, in unseren Freiheiten und Eigenheiten. Dass wir solide sind, sieht wer. Was wir tun, fasziniert und inspiriert. Und wie man sehen kann, hat bei uns 1 + 1 schon immer mehr ergeben, als die Summe der Teile. 




Dieses 'Darüber-hinaus' ist auch in die Zeit getragen, in die Zukunft, in unser Schicksal und unseren Weg. Lass dich nie von meiner Sachlichkeit täuschen, von Arbeiten und Notwendigem, was sich vordrängelt. Traue weiter dem Traum, dem Lieblichen und der herzlichen Sanftheit ... und "unserem Ding", für das es keine Worte gibt

In Liebe
Dein Jona

Bild:
- Design: Irina Esser, Aschaffenburg
- Konzept: Elke Merkel und Jona Jakob
- Arbeiten: Alle Arbeitsschritte bei https://www.facebook.com/Atelier-Irina-Esser-269379609741332

Samstag, 4. April 2020

Dein LinkedInKommentar, der 432 Zeichen zu lang wurde - nun hier

Meine liebe Elke,

ich gratuliere Dir von Herzen zu Deinem 10-jährigen Bestehen. Hab nochmals Freude und Geduld für weitere 10 Jahre und bis ins Alter hinein.

Eine der größten unternehmerischen Leistungen ist die nicht wirklich beantwortbare Frage: Wem allem hast Du in dieser Zeit alles geholfen? Den Schadenbetroffenen natürlich. Doch es sind viele, viele mehr, die in die Gunst deines Waltens und Schaffens kamen, Vertragspartner, Lieferanten, viele Mitarbeitende mit ihren Familien und Alltagsanliegen. Du hast die Region gestärkt, vom Finanzamt bis hin zu den Haushalten, Freunden und anderen Dienstleistern. Nicht zuletzt bist Du für zahlreiche Kollegen aus deinem Fach, also anderen Wasser- und Brandschadensanierern, stets ein offenes Ohr und ein mitdenkender Kopf gewesen. Du hast dich mehr als üblich in dieser Männerdomäne behauptet und eine Vielzahl von Figuren in diesem Markt wussten deine Bereitschaft, dein Denken und deinen brillianten Kopf wie deine mehr als herzliche Haltung zu wertschätzen. 

April 2020, Aschaffenburg
Dass wir von diesen 10 Jahren bereits sechs gemeinsam bestanden haben, hätte ich nie gedacht. Am ersten Tag, an dem ich mit Dir von Neu-Isenburg aus nach Stockstadt losfuhr, dachte ich im Wagen: 'Das wird drei Monate dauern.' Jetzt feiern wir dieses Jahr Dein Jubiläum, welches Du Dir reichlich verdient hast. Bleib uns weiter dieses sonnige Gemüt, diese ruhige Stimme und der herzliche doch fundierte Kopf - es scheint, wir sind alle gerne bei dir mit dabei, weil Du ein ganz besonders großes Herz hast, immer und immer wieder.

In Liebe und mit dem größten Respekt

Dein Mann

Montag, 23. März 2020

Kritik und Klage

Ich beiße an deiner SMS rum.

Ok, zuvor hatte ich zwischen 01:20 Uhr und 03:40 in der Nacht den Sonntag hier zu Hause vorbereitet, von Oskar bis hin zu Plastiksäckchen im Bad für deinen kleinen Abfallkübel. Dann stand ich um 07:00 Uhr auf, weil der Hund Frühling verspürt. Um 10:30 hatte ich beide Autos auf offiziellen Parkplätzen für die Woche und war dann im Unternehmen. Gegen 17:30 Uhr verließen wir abends den Hof. Noch eine zweite Feldrunde für Phibi, Heimfahrt, Phibi füttern, 19:00-Uhr-Nachrichten, die Information vom Kontaktverbot, Hr. NS ruft an und fragt, wie wir verfahren wollen. Treffen am Montag, 07:00 Uhr aufm Hof - auf Distanz und max in 2er-Gruppen. Dennoch: 4-6 Leute kommen arbeiten, hoffe ich. Könnte jeden verstehen, der nicht mehr kommt. Es ist Montag, 01:40 Uhr, wo ich hier schreibe.

Nur am Klebeband zu erkennen: Die Durchreiche ist mit Klarsichtfolie zum Schutz bespannt. 

Unterdessen sind zwei Formen von Arbeitsaufforderungen in der Erstellung, das SMS / WA / eMail-Informationssystem zu allen Mitarbeitenden ist langsam erstellt, zusammen mit LE und SA erreichen wir alle und können diese über die Ferne steuern. Im Outback sitzt CH und schaut mit. Noch heute früh werden wir besprechen, wie wir diese ganze Woche verfahren wollen. Kann ja noch strenger kommen, siehe Italien.

Für einen Zeitraum von 2 bis 4 bis 8 und bis 12 Wochen gilt:
  • Wie es dir ergeht, ist für mich persönlich nicht einschätzbar. 
  • Wie es dir geht, ist für niemanden einschätzbar - auch nicht für wirklich wichtige Kontakte.
  • Wie die Krise weiter verläuft, ist nicht einschätzbar.
  • Wie die Mitarbeiter sich aufrechthalten können, ist nicht einschätzbar.
  • Wie es mir selber ergeht, ist nicht absehbar
  • Wie es mit Aufträgen und Einkünften weitergeht, ist auf Null hin zu denken
  • Welche Admin dabei entsteht, die mir unbekannt ist, ist mit 'hoch' einzuschätzen
  • Wie private Kunden, also Geschädigte reagieren, ist nicht einschätzbar
  • Was uns die Polizei in Bayern und Hessen erlaubt, ist nicht absehbar
  • Jürgen hat eine kaputte Sehne an der Ferse und kann nicht mehr gut gehen, also no Phibi
  • Gestern bin ich zum ersten Mal ohne Abendbrot ins Bett, da hierfür die Zeit weg war
Es ist Montag. Seit 01:15 Uhr bin ich wieder auf den Beinen, Phibi rausführend und mich nun mit deinem Anliegen beschäftigend. Ich kann dir sagen, bei allem Blindflug habe ich in mir das Gefühl, zu wissen, was ich tue. Und noch mehr weiß ich, was mein Ziel ist - ein anderes gibt es nicht.

Das Ziel ist es, für dein WeiterLeben das Schiff am schwimmen zu halten. Für deine Krankenkasse, für dein Zuhause, für deine Mobilität, für deine Erholung und Genesung, für deinen Status, für dein Altersgeld - für Dich also. 

Wenn du viel 'aufgehalst' kriegst, so die Redewendung :-).


Deine SMS stößt mich darauf, dass unterdessen bereits zwei Mal mein entschiedenes Handeln dir vermutlich das Leben rettete. Entschiedenes Handeln ist meist eine Kombination von kompletter Unvorhersehbarkeit bei gleichzeitig höchster Konsequenz durch Handeln. Man hat sozusagen nur den einen Schuss.

Du selber bist nicht in der Lage, deine SMS weder zu verstehen noch sie zu erklären zu vermögen. Sie ist dir buchstäblich entrückt. Das ist die typische Wut des ohnmächtigen Aspergers. Deine SMS enthält keine Kritik - sie enthält einzig dein Klagen. Das sind zwei völlig unterschiedliche Anteile. Kritik wäre, wenn du mir aufgrund von schlechter Resultate (die noch kommen können) sagen würdest: 'Du hast nicht gut gesorgt.' Dann müsste ich dir Recht geben, deine Kritik hat Grund und Boden. So aber lamentierst du deine eigenen Bedürfnisse, dass du deine Büroordnung so beibehalten haben willst, wie du meinst, nur du könntest ... und NUR SO ... dein Unternehmen fortführen. Dass das in dir ein Leiden weckt, das kann ich verstehen. Es löste einen Schuss aus, wie so bei Unachtsamkeit am Schießstand, wenn unbeholfen ein Schuss abgeht und jemand verletzt wird dabei.

Der Punkt ist aber:

  • Wir haben keine Situation, in der wir deine oder meine Organisation diskutieren können
  • Das Ziel ist weder Macht noch Leichfledderei, ein Form von Diebstahl bei Todesstrafe
  • Es besteht keine Situation der persönlichen Vorzüge, alleine Corona entmachtet uns tief

Was ist dann?
  • WAS: Das Schiff darf nicht sinken - es ist ALLES zu veranlassen, es am schwimmen zu halten
  • WIE: ist Sache dessen, der zu handeln im Stande ist (vermutlich: da er noch gesund ist)
  • WANN: da ist bei aller Ungewissheit eine eigene Zeit zu bestimmen: die ist JETZT oder früher
  • WO: dem Schiff vorgelagert, beim Schiff selbst, dem Schiff nachgelagert und an Land
  • WER: Ich für dich und für alle, für die wir Verantwortung tragen: ALLE. 
  • Bis wann: Das ist mit dem Blick auf die Horizonte in keiner Weise zu beantworten

Welches Risiko beschert uns deine SMS?

Vermutlich würde der Rest der Welt denken: Die SMS riskiert, dass Jona hinwirft. Doch in mir gibt es den Umstand, dass ich dich etwas besser kenne, deinen unerkennbaren Anteil des Aspis inklusive: Das Risiko dieser SMS ist, dass du dir diese SMS nicht je wieder verzeihst. - Das solltest du aber ... 

... nachts ... 

... denn das Ziel ist nicht das Deine oder das Meine in einem Wettbewerb - den gibt es nicht. Das Ziel ist dein Schiff, das schwimmt. Und das tut es - vom kleinen Jawed an, bis hin zu mir. Schrei von mir aus, aber bitte, schwimme mit uns dennoch weiter.

Hochachtungsvoll
Dein Captain

Samstag, 21. März 2020

Es ist gerade schwer ...

Meine Liebe, wie geht es dir?

Heute ist dieser erste Samstag mit der Ausgangsbegrenzung. Morgens fuhren noch alle mit ihren Autos zum Markt und es war auch Markt, nur die Blumenhändler fehlten. Wenigstens war der Schloßpark wieder offen, auch am Nachmittag konnten wir ums Kloster herum gelangen.

Gestern war ich je eine Stunde mit Alexander Faßbender über FB im Stream und später über ein anderes Tool bei Annette, Stefanie, Brigitte und Jens in der Videokonferenz. Das ergab einen lustigen Abend.

Das Alleinsein hier ist für mich eher anstrengend und eben nicht leicht, weil ich doch immer etwas zu tun habe. Mit Phibi nehmen die Tage kein Ende, das Ein- und Auspacken, das Rumschleppen - einfach mal 12 h, die an nichts geknüpft sind, is nich. Morgen gegen 12 machen wir im Office Steuern etc.. Fünf Mitarbeiter brauchen Passierscheine für Montag. Den Balkon versaut mit der Ostwind. Irgendwie ist alles krüppelig.



Irgendwo in all deinen Papierstapeln habe ich die Unterlagen zu den Ringen gefunden. Von dem Foto wusste ich nichts. Es gefällt mir sehr gut, doch ich hätte lieber, die Ringe wären so gestellt, wie wir sie tragen. Und das lässt sich nun nicht wirklich nochmals realisieren. Auch bedaure ich, dass ich das Foto als Datei nicht habe. Dies hier ist ein billiger Scann vom Dokument. Hilflos irgendwie, bei der Wichtigkeit, welche solches für mich hat.

Ich geh nun wohl in die Küche. Die Kommunikationsschnipsel machen mich bisweilen fertig. Ich kriege so wenig Information, nur Kurzmitteilungen, nichts Wirkliches. Selber fehlen mir die Kräfte und Möglichkeiten.

However, da ist gerade wenig, was mir irgendwie Substanz liefert.

Ich  hoffe so sehr, dass es dir bald wieder besser geht.

Lieb

Jona

Freitag, 20. März 2020

"Wie geht es dir?" - "Nun, wie geht es mir? - Ich segle."

Meine Liebste

Unsere beider Welten gerade, ... es ist so schwer, dich zu fühlen, wie es dir geht und was genau du für dich empfindest. Und es ist nicht weniger leicht, in mir zu spüren, was mich bewegt.



Ich schlief gestern in den Kleidern ein. Zwei Gordon-Bleu und eine Schale Erdbeeren haben vermutlich ihren Beitrag dazu geleistet, jedenfalls bin ich erst um 00:30 Uhr wieder aufgewacht. Seither bin ich weiter unterwegs, es ist jetzt 03:15 Uhr.

Ich habe nicht viel zu schreiben oder zu erzählen, ich habe das Bett ganz frisch bezogen, meine Arbeitskleidung gewaschen und schon wieder trocken. Dann die Wäsche zusammengelegt bzw. gebügelt. Es gab ein paar Taschen, die aus der Firma in die Wohnung gelangten und ausgepackt werden mussten. Ebenso lege ich deine Sachen bereit. Ich will sehen, dass ich heute, Freitag, noch bei dir reinschauen kann, so dass die Zeit am Samstag für deine Familie da ist und ich dich aber auch schon sehen konnte.

Phibi spielt wieder mit, gegen Abend hat sie dann gefressen und jetzt nachts sind wir noch vergnüglich raus, ist ja nicht wirklich kalt draußen. Nun schläft sie schon eine Weile neben mir am Schreibtisch.

Ich liebe Dich. Wenn ich weine, dann nicht so sehr, weil ich dich verlieren würde. Was mich viel mehr bekümmert: Das hast du nicht verdient - du bist so ein Engel und eine Königin. Wenn ich deinen immer warmen Arm oder Hand spüre, dann ist diese Wärme für mich stets ein Ausdruck dafür, dass du führst und die Vorangehende bist. Du bist so sehr Lokomotive, wie das sonst für Menschen eher nur den Männern zugeschrieben wird. Du ziehst. Und wie elegant du das machst, wie warm und würdevoll.





Ich musste über das Maskenfoto lachen - ohne meinen Mund sehe ich richtig nett aus. :-))

Hier draußen gibt es voll blühende Sträucher, das Grün erwacht. Dass ihr im Spital ganz da unten sein müsst, nervt mich etwas. Aber das  Team empfand ich sehr aufmerksam und empathisch. Und wenn der OA etwas über den Strang "redete", ich mag das eher, ich bin ihm dankbar.

Im Unternehmen haben alle tausend Handgriffe getan und unternommen, so dass es eine Freude ist. Vier Autos sind ready zur Beschriftung, der nun doch beibehaltene TüV wird wohl erfogreich über die Bühne gehen. Dann haben wir für den Wagen wieder ein Gefühl. Gestern haben CH und SA sogar den Kärcher über die Amarturen der Malerküche mit Schlauch und so voll fixiert und den Peugeot aufm Hof sauber gemacht. Das hat voll geklappt :-) Und die ST dürfen nicht mehr ins Büro. Wir haben mit Klarfolie die Sprechhöhe abisoliert und verhandeln sozusagen durch die geschlossene Bürotüre am "Schalter" (in der Schweiz Quichet). Witzig aber cool.

So, nun gehe ich auch mal wieder ins Bett - bitte schreib mir deine Gepäckliste so früh wie möglich, so dass ich die Sachen heute einpacken und nachmittags hochbringen kann. Danke.

Sei lieb und warm umarmt - ich segle.

Dein Jona

Samstag, 7. März 2020

Für Dich

Meine Liebe

Es ist Samstag und noch früh. Ich mag nicht schlafen, bin schon seit einer halben Stunde auf den Beinen. Die Haushaltung ist zu sehr aufgeräumt, so dass ich nicht lange beschäftigt bin, Phibchen schläft noch den Schlaf der Seeligen.

Wenn du niemanden sehen magst, zum Beispiel, weil du dir von mir zur Entlastung keinen Besuch wünschen möchtest, dann sacke ich in eine sehr einsame Tiefe und fange an zu weinen.  Da lass mich lieber schimpfen und jammern, aber wünsch dir, dass ich komme und Sachen mitbringe. Für mich ist das dein  Ausdruckt von Zukunft. Hörst du auf, versagen mir die Beine. Ich liebe Dich.

Du hast beim letzten Besuch in der blauen Bluse so gut ausgesehen, die steht dir extrem gut und ist elegant. Wenn ich dann zu dir komme oder wieder wegfahre, wenn auch alleine, dann bin ich im Auftrag, dann konnte ich etwas für dich tun. Hier zuhause fällt das alles wie weg. Hier ist alles sehr ordentlich, aber du fehlst zur Beseelung. Das Auto gibt nichts her, die grosse Wohnung, mein ganzes Wirken kommt mir sinnlos vor und dann zeigt sich noch der Himmel von der Seite, die selbst der Hund nicht mag. Sie frisst übrigens und scheißert und ist fidel, nächsten Dienstag geht es um 15:00 Uhr zum Hundefrisör.

7.3.2020, 05:15 Uhr. 

Mein Kopf dreht seine Spiele. Zum Beispiel, dass ich es so "wahrnehme", dass für Männer eher Herzinfarkt, Blutdruck und Hirnschlag das Thema in den Zeitschriften ist, während Frauen am Krebs sterben. Oder kennst du Bilder von kopftuchtragenden Frauen, welche deren Männer zeigen? Kennst du Bilder von Herzinfarktpatienten, Männern?

Wenn du als Liebender deine Geliebte an die Krankheit geben musst, dann bist du oft alleine zuhause, da nicht am Krankenbett. Doch gerade in dieser Verzehrung möchtest du nicht woanders hin dich wenden - obwohl zu Zuwendung nötigt hättest. Ich mag nicht zu Irina oder sonst wem der anderen Frauen. Sie lassen mich noch mehr spüren, wo ich mich hingezogen fühle, niemand von ihnen ist wirklich meine 'Schwester', die mich nehmen und mal halten dürfte. Ich mag nicht.

Diese Wochen sind wie dein Golfsport oder mein Segeln - in beiden Sportarten wirst du niemals besser. Nie. Gar nie. Du wirst nur weniger schlecht. Denn du versuchst nicht etwas zu gewinnen, dein Ziel ist vielmehr, möglichst nichts zu verlieren, keine schlechten Abschläge, keine Höhenmeter, keine Zeit. Das ist der Thrill. Wie bei einem Boot ist daher immer und immer wieder zu bedenken, wer ist
  • Eigner
  • Skipper
  • Steuermann
  • Navigator
  • Koch

Es war ein Typ namens Larrys, Eigner des America Skipper (Einrumpf) 'ORACLE', der es hasste und der maßlos stinksauer war, als ihm sein Oracle-Team, Anwärter auf den Sieg, deutlich machte, er solle bei den Regattaläufen nicht mehr aufs Schiff - er sei zu schwer und nicht fähig genug. Alinghi gewann, aber auch Bertarelli blieb zuletzt an Land. 2 von 5 Läufen durfte er mit, sollte sich aber stillhalten. Weil die, die segelten, von Segeln Ahnung hatten. Larrys und Bertrarelli hatten Ahnung von Unternehmungen, Projekten, IT bzw. Pharma.

Im ersten Schock und Angesicht eines Todes, der mir meine Frau entreißt, gibt es unterdessen Regungen, dem Kerl Paroli zu bieten und ihm zu verdeutlichen: "Nö."

Das bedingt von uns, Ziele zu setzen. Ziele vor der Anlayse. Zuerst die Analyse und dann Ziele ist eine mögliche Vorgehensweise für Eierlose. Aber im Angesicht letzter Dimensionen sollten wir Ziele setzen - und dann erst analysieren, was es dafür braucht. Und da ich dir Leben vor Arbeit empfehle, Erlebnisse vor Gütern, Würde vor Ehre, Begegnungen vor Abschottung, sind unsere Ideen vielleicht anders zu priorisieren. Das wird jetzt eine unvorhergesehene Wende und wird aufm Boot ne Menge Ware rumwerfen, aber wir sollten einen anderen Wind, einen anderen Schlag und neue Höhe segeln. 

Es wird einen JJ-(Cigarren)-Treff geben, mit unseren Leuten, mein ganz eigener Yacht Club. 

Holly - 2011

Egal, was für einen Quatsch ich hier schreibe, ich will wieder auf die Brücke und einen Kurs anlegen. Sonst weiß ich nicht, wie dich mitnehmen. Ich muss ein Schiff haben, trockene Ecken, ein Ziel und einen Kurs, sonst zerfalle ich und kann dann nicht dein Partner sein. 

Ich liebe Dich - und ich fuchtel furchtbar umher, um mich aus allem rauszuhauen, was mich gerade ertränken will. Nun wird es wohl auch wieder mit anderen Menschen gehen, wenn ich eine Idee und ein Gefühl für unser Dasein habe. Es geht nicht um Irina, es geht um meine innere Ordnung, auf deren Feld niemand mal so einfach drauflaufen sollte, bloß weil ich selber nicht losgeschritten bin. Ein Skipper kann eine Unzeit zuvor die Mannschaft anrufen: "Fertig zur Wende?" und die sagen auch bereits "Bereit zur Wende", und dann segelt der Skipper noch 40 Minuten weiter auf seinem Kurs, bis er irgendwann "REE!" ruft - keiner weiß zuvor wann genau. Das ist mein Recht. Nicht Irinas, nicht sonst wem seines.

Wir haben losgemacht, während du noch schliefst. Guten Morgen :-)

Ich muss nur wissen, wie ich Dich liebe.

Dein Jona